Montag, 29. August 2016

Samstag, der 27.8.: der "Norddeutsche Jagd- und Gebrauchshund-Verein" lud ein zur 35.(!) VIP (Vereinsinterne Prüfung), die einmal jährlich im Herbst stattfindet. Es ist eine inoffizielle Prüfung für die Mitglieder dieses traditionsreichen Vereins und mit einem Retriever war man viele Jahre dort ein Exot. Dieses Jahr nahmen sogar drei davon teil, zwei Labradore und ein Flat, ansonsten noch DD, Weimaraner und Viszlas.
Die Prüfungsfächer waren Riemenarbeit auf Übernachtfährte, 300-Meter-Kaninchenschleppe im Feld, Verlorensuche im sehr dichten Bewuchs, Wasserarbeit, bei der der Hund ca 70 Meter über eine freie Wasserfläche in einem etwa 40 Meter breiten, dichten Schilfgürtel geschickt werden mußte, in dem eine Ente lag und auf dem Rückweg eine zweite Ente ins Wasser geworfen wurde, die anschließend zu arbeiten war. Außerdem wurden die Gehorsamsfächer geprüft und der "Triller-down", den unsere Retriever allerdings meistens garnicht kennen. Hier reichte aber auch ein Sitzpfiff in mindestens 50 Meter Entfernung mit anschließendem Rückpfiff, der sofort befolgt werden mußte. Für einige Hundeführer, so auch für mich, ist das eine sehr gute Gelegenheit, einige Fächer der VGP, bzw. in unserem Fall der RGP (Retrievergebrauchsprüfung)  noch einmal vor der Prüfung durchzuarbeiten.

Goya nach erfolgreicher Riemenarbeit
Die Temperatur lag morgens um 9 schon bei 20 Grad und drohte, noch deutlich anzusteigen. Als Erstes wurde deshalb die  Riemenarbeit im Wald auf einer natürlich verlaufenden Fährte geprüft. Ruhig und souverän nahm Goya die Fährte auf und führte mich über Stock und Stein. Die Rehdecke war bald gefunden, ohne Abruf, und meine drei Richter voll des Lobes.  Danach ging es zur Schleppe weiter, bei der Goya zwischendurch auch mal die natürlichen Verleitspuren überprüft hat, bevor es wieder auf ihre ursprüngliche Kaninchenschleppe zurück ging. Auch hier gab es viel Anerkennung. Die Verlorensuche fand an einem kleinen Teich statt, der einen schönen Schilfgürtel hatte, in dem irgendwo ein Kaninchen lag, das gefunden werden wollte. Für Goya eine willkommene Möglichkeit, erst einmal durchs Wasser zu schwimmen und abgekühlt auf der anderen Seite des Teiches mit der Suche anzufangen. Kluger Hund.....
Das schicken über die Wasserfläche war, neben der Riemenarbeit,  die anspruchsvollste Aufgabe, da der Hund schräg über Wasser in ein großes Schilfareal mit einem Kommando geschickt werden sollte. Auf dem Teich schwammen auch noch einige andere Wasservögel, ganz lebendig. Kein Problem für den gehorsamen, erfahrenen Labrador, und auch die Ente, die auf dem Rückweg kurz vor ihr ins Wasser geworfen wurde, war ihr nur eines kurzen Blickes würdig.
Nc Alfons (12 J.)  und  Muffin (13 Wo)
Als Endbewertung gilt nur "bestanden" oder "nicht bestanden" und bestanden hatten wir allemal. Was ich nicht wußte, war, dass die Richter den "Besten Hund der Prüfung"  noch prämieren. Und hier hat Goya mit ihrer sehr souveränen, ruhigen Art wohl alle überzeugt, weshalb jetzt ein weiteres, dickes Buch in meinem Schrank steht: "Die Enzyklopädie der Jagdhunde" von Hans Räber.
Vielen, vielen Dank an alle, die an diesem schönen Tag, der im wunderbaren Jagdhaus des Reviergebers mit einem Grillfest endete, beteiligt waren.
Und der zweite Labrador? War Nc Alfons, ein Sohn aus Malou's erstem Wurf, der demnächst 12 Jahre alt wird, fast kein graues Haar hat und die ganze Prüfung, trotz seines hohen Alters, noch sehr gut gearbeitet hat.






Sonntag, der 28.8.
Eine Prüfung am Wochenende reicht ja nicht und so ganz ohne Hintergedanken hatte ich mich auch nicht zur Dummy F in Müden (Örtze) vor gut zwei Wochen angemeldet.  Außer Goya waren noch sechs weitere Hunde gemeldet und wir begannen am Nachmittag, nachdem die Anfänger fertig waren. Einweisen auf ein blind im Wald, in ca 50-60 Meter Entfernung, Suche in einem (glücklicherweise) sehr großen Gebiet, in dem mindestens vier der acht ausgelegten Dummys, gefunden werden müssen,  Doppelmarkierung in einen (schnell) fließenden Bach und auf die platte Wiese, sowie ein Walk up mit mindestens drei Hunden wollten abgearbeitet werden.
Wir haben jedenfalls bestanden und mit 4 x 20 Punkten auch den Suchensieger gestellt.
Goya hat auch am zweiten Prüfungstag so voll motiviert gearbeitet, dass es für mich eine wahre Freude war, ihr zuzuschauen. Dem Dummy, dass in die fließende Wietze gefallen war, mußten die Hund sogar ein Stück hinterherschwimmen.
Auch hier gibt es ein großes Dankeschön an die BZG Celler Land und an Claudia Hinz und ihren Mann Stefan Kucharzyk, die den Jagdpächter überzeugen konnten, ihnen diesen schönen Revierteil zur Verfügung zu stellen, an die Helfer, die für uns und alle anderen Teilnehmer geschossen und geworfen haben und natürlich an Mario Hickethier, der anstatt an einem Tag an zweien gerichtet hat, weil die Zahl der gemeldeten Hunde so hoch war, dass es unmöglich an einem Tag zu schaffen gewesen wäre. Normalerweise gibt es dann Absagen für einige Hundeführer, was oft sehr frustrierend ist, aber nun mal leider nicht zu ändern, aber hier hatten sich Sonderleitung und Richter sehr unkompliziert auf die Ausweitung des Termins einigen können.
Und ich meine, im Anschluß an die Prüfung vom Jagdpächter gehört zu haben, dass er diesen Teil seines Reviers gerne mal wieder zur Verfügung stellen würde......






Sonntag, 14. August 2016

Es gab eine Zeit, als das Wünschen noch geholfen haben soll und die war bei uns gestern. Einige Zeit später war ich mir aber nicht mehr so sicher, ob dieser Wunsch wirklich der Richtige war.
Wir waren mal wieder zum Workingtest, dieses Mal ging es ein bisschen weiter weg, ins sächsische Lossatal, nahe Leipzg. Hier besitzt die Familie von Carlowitz ein großes Gut mit sehr, sehr, sehr viel Land drumherum. Und dieses Gelände stellt sie seit einigen Jahren völlig unentgeltlich dem DRC für einen Workingtestwochenende zur Verfügung.
Jedenfalls war ich vor zwei Jahren mit Cookie in der O hier (bestanden mit 94/120 Punkten, Platz 8) und dieses Jahr mit ihrer Tochter Goya. Die erste Aufgabe ging, wie leider so oft, ein bisschen daneben, dabei war sie wirklich nicht schwierig, aber man sollte als Hund schon von Anfang an konzentriert dabei sein. Ich denke, da schießt das Adrenalin im Hund zu hoch, dass sich dann in den weiteren Aufgaben immer weiter absenkt.
Wir tingeln also von Aufgabe zu Aufgabe, und der Schwierigkeitsgrad ist machbar für die F. Das schlägt sich zwar nicht unbedingt in unserer Punktezahl nieder, aber wir bekommen alle Dummys nachhause. Die letzten beiden Stationen sind auf einer großen Wiese, die unterbrochen ist von einzeln stehenden hohen Bäumen. Und dann, in der Wartezone, rutscht mir der Satz raus: ich hätte jetzt gerne nochmal zwei richtig knackige Aufgaben. Gesagt, geliefert. Nachdem die ersten aus unserer Gruppe mit einer Null zurückkommen, zeigt sich schnell, dass mein Wunsch hier in Erfüllung gegangen sein könnte. Dabei klingt es so einfach, wenn ich die Aufgabe beschreibe: eine Markierung fällt in ca 100 Metern Entfernung vor einen Schilfgürtel, auf dem Weg dorthin stehen einige alte Eichen (??? oder waren es doch Buchen???), eine weitere im 80Grad-Winkel rechts von uns ca 50 Meter hinter einen hohen Baum ins Gras. Zuerst soll das Dummy vorm Schilf geholt werden. VOR DEM SCHILFGÜRTEL..... Die Mehrzahl der Hunde, die eine Null bekommen haben, sind erst einmal INS Schilf verschwunden und waren nur schwer oder garnicht  wieder rauszubekommen. Hat der Hund die Pfiffe nicht angenommen, war ziemlich schnell Schluß, anonsten gab es reichlich Abzüge. Und mit 15 Punkten, die vor allem ich für mein schlechtes Markieren bekommen habe, gehören wir in dieser Aufgabe noch zu den richtig Guten. Das zweite Dummy war dann schnell gefunden.
Wir sind jedenfalls bei den "Glücklichen", die alle Aufgaben bestanden haben und mit 93 von 120 Punkten liegen wir auf - Platz 8! Ganz die Mama (s.o.). Von den 37 angetretenen Teams haben 14 bestanden, 24 hatten eine oder mehrere Nullen.
Beim WT "Am Ewigen Eis" im schönen Taunus hat Goyas Schwester Ronja (Nc Ghandali) ebenfalls mit einem "gut" bestanden, die Punktzahl kenne ich im Moment nicht. Herzlichen Glückwunsch!

Danke, danke an Mario Hickethier und seine Frau Susan Jendry, die jedes Jahr diesen WT organisieren, an die leider nicht so vielen Helfer (in einer anderen Leistungsklasse zu helfen ist keine Schande!!!!) und die drei Richter, von denen zwei aus Irland angereist waren.
Auch wenn ich mir, angesichts der Entfernung und der Fahrtzeit von fünf Stunden, jedes Mal einen Ruck bei der Anmeldung geben muß. Doch es lohnt sich, alleine schon der freundlichen Stimmung wegen.

Wir kommen bestimmt gerne mal wieder.