Jedes Jahr, fast am Ende der Workingtestsaison, dürfen diejenigen gegeneinander antreten, die im Laufe des Jahres einen der ersten drei Plätze bei einem offiziellen DRC-Workingtest belegt haben. Das gilt natürlich für jede Leistungsklasse und es gibt auch Regularien, die einem einen "Zwangsaufstieg" in die nächsthöhere Klasse vorschreiben, aber das zu erklären würde hier zu weit führen.
Cookie und ich hatten uns ja auch dieses Jahr in Ringstedt mit 113 von 120 Punkten und einem 1.Platz in der Anfängerklasse qualifiziert und dieses Jahr wollte ich auch unbedingt beim Finale dabei sein. Da traf sich der Austragungsort, das Nuthe-Urstromtal südlich von Berlin, sehr gut, weil für uns gut erreichbar. Im letzten Jahr hatte ich mich mit Summer hier beim "Nuthe Cup" in der F fürs Finale qualifiziert, aber der Finaltermin sowie die damals noch geltenden Modalitäten (und unsere Südafrika-Reise) hielten mich davon ab, mit beiden Hunden nach Lauda, irgendwo im Süden der Republik zu fahren.
Ein herrliches Wochenende, gutes Wetter, teilweise Sonnenschein, drei Richter, davon zwei Briten und eine so entspannte Atmosphäre unter den rund 30 Teilnehmern und 11 (!!!!!!!) Aufgaben an 2 Tagen machten diese beiden Tage zu einem echten "Workingtest-Highlight" in diesem Jahr. Die Aufgaben fingen scheinbar sehr einfach an, aber alle Richter legten Wert auf die vielen kleinen Details, die eine Aufgabe erst abrunden. So wurde häufiger ein sauberes Fuß-gehen, d.h. ohne vorprellen, und hochspringen, verlangt, was doch zur Basisarbeit des Dummysports gehört. Auch die Art der Abgabe wurde bewertet und natürlich Nasen-Einsatz des Hundes, wenn ein Dummy nicht sichtig im hohen Gras lag.. Der erste Tag brachte uns mit 3 mal 20 Punkten, 2 mal 19 und einmal 17 Punkten schon weit nach vorne (wir kannten aber unsere genauen Punktzahlen noch garnicht) und auch der zweite Tag verlief sehr gut.
Die letzte Aufgabe war ein Treiben im Wald, an dem sechs Hunde gleichzeitg teilnahmen. Wir standen auf einem Waldweg im Halbkreis und vor uns sowie seitlich von uns in 30-40 Meter Entfernung zogen die Treiber durch den Wald, Schüsse fielen, sowie zwei Dummies, die aber kaum zu sehen waren. In jeder Treibergruppe lief ein Richter mit und Steve Crookes, der Engländer, stand bei den Hunden (und uns). Nach Ende des Treibens trat die Hundegruppe einen Schritt zurück und der erste Hund wurde (für uns) in das vor uns liegende Gebiet mit recht hohem Bewuchs geschickt. Es lagen außer den zwei gefallenen Dummies noch vier weitere aus. Hund zwei mußte dann ein Dummy, dass aus dem Treiben seitlich von uns gefallen war, holen. Die sechs Dummies auf dieser Seite lagen an sehr unterschiedlich Stellen, die meisten aber zwischen einer Baumgruppe, für den Hundeführer aber nicht sichtig und der Hunde blieb darin auch verschwunden. Jeder Hund mußte auch zu jeder der beiden Seiten geschickt werden, immer abwechselnd.
Mit der Startnummer fünf war es nun unsere Aufgabe, das letzte Dummy aus dem Treiben seitlich von uns zu bekommen und ich muß sagen, ich hatte keinen Plan. Im Wald war es offensichtlich nicht, den hatte Cookie (wie ich hoffte sehr gründlich) abgesucht und das eine geworfene Dummy lag vor der Baumgruppe, war aber schon geholt worden.
Wie gesagt, ich hatte keinen Plan, aber einen Hund, der schön ausdauernd suchte und sich auch immer wieder zurück schicken ließ, auch wenn da garnichts mehr war. Der Richter glaubte, es läge links, war sich aber auch nicht so sicher, also hab ich gedacht: dann lass sie mal suchen. Cookie driftete auch nach links ab, für mein Gefühl eigentlich viel zu weit nach links, aber dann konnte ich sie nicht mehr sehen, denn der Weg hatte eine Kuppe, hinter der sie - wohl saß. Und auf weiter Kommandos wartete. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, tauchte sie aus der Versenkung wieder auf - mit dem fehlenden Dummy. Aber das Warten, bzw. das Fragen (was ich ja nicht gesehen hatte), hat mich 5 Punkte gekostet.
Wir hatten damit 208 von 220 Punkten über die zwei Tage gesammelt, was für einen 6.Platz ausreichte. Happy hour!!!!!! Platz drei hatte auch nur 2 Punkte mehr als wir.
Glücklich und zufrieden ging es dann wieder zurück nach Hamburg.
Ein wirklich gelungenes Wochenende, nicht zuletzt dank der guten Organisation des (nach eigenen Angaben) darin völlig unerfahrenen, aber bestens gelaunten Sonderleiters. Es war alles stimmig, selbst das Lagerfeuer, das am Warteplatz brannte, wärmte die Gemüter noch zusätzlich.
Und hier geht's zur Ergebnisliste......
Hier sind die Fotos vom Sonnabend.........
.....und hier geht's zu den Fotos vom Sonntag.....080-083 waren allerdings nur als Zuschauer gekommen. Nc Eluca (Luca) ist mit knapp sechs Monaten einfach noch zu jung fürs Finale........
1 Kommentar:
Hallo Annette,
herzlichen Glücwunsch zu dem guten 6ten Platz. Hat uns gefreut mal kurz Live dabei zu sein.
Liebe Grüße Christiane, Maik + Luca
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