Engelskirchen im schönen Sauerland, den 4.6.11, 10 Uhr morgens: trotz Temperaturen um 30 Grad treibt es uns ins offene Gelände. Wir warten auf einer, mit kleinen Birkenbäumchen, viel Totholz und anderem Gestrüpp bewachsenen offenen Fläche auf den Einsatz bei unserem ersten Mock Trial (Field Trial, aber mit Dummies anstatt Wild). Mit der Startnummer 17 kann ich mir die anderen Hunde vorher schon anschauen. Gelegentlich sieht man ein Dummy fliegen und einen Hund, der schon auf dem Weg dorthin ist, verfolgt vom lauten "NEIN" seiner Führerin. Andere halten das Arbeiten aus der line nicht aus, das manchmal lange Warten auf den Einsatz, und geben leise Töne von sich. Wieder andere springen ein, auch wenn es nur ein Vorrücken um einen halben Meter ist.
All das sind schwere Ausschlußfehler, die dazu führen, dass Hund und Hundeführer sofort ausscheiden. Beim Field Trial (und auch beim Mock Trial) gilt das knock-out-Prinzip. Anders als beim Workingtest darf man nach einem Fehler nicht weitermachen.
Es kann einem also passieren, dass man nach einer Anreise von über 500 Kilometern nach 10 Minuten schon fertig ist. Cookie und ich schaffen es in die 2. Runde. Ums einspringen muß ich mir bei diesem Hund sicherlich keine Gedanken machen :-)))
Als der Flat, der vor uns dran ist, sein Dummy nach langer Suche nicht findet, sind wir an der Reihe, dieses Dummy zu finden. Cookie hat es leider nicht markiert, da Flat und Hundeführer ein Stückchen vor uns standen und die Sicht versperrten. Da ich inzwischen auch nur noch eine ungefähre Vorstellung davon habe, wo das Dummy liegen könnte, schicke ich Cookie in das Gebiet und hoffe einfach auf ihre gute Nase. Kein Windchen weht, die Luft steht. Zweimal ist sie das dem Suchengebiet raus, als sie doch Witterung vom Dummy bekommt , sucht sucht sucht.......und findet. Ich hatte mich um ca. 15 Meter verschätzt, was unter normalen Bedingungen (feuchter Boden, mäßige Temperaturen) kein Problem ist, aber hier ist fast keine Witterung für die Hunde zu bekommen. Der Flat hatte hiermit ein sog. "eye wipe" und ist ausgeschieden.
Nach dieser 2.Runde sind nur noch 8 von 18 Hunden dabei. Und die gehen nach einer kurzen Pause in zwei Vierergruppen in ein anderes Gelände. Zuerst findet hangaufwärts ein lautes Treiben statt (Liebe Treiber, ihr ward echt überzeugend). Danach fällt rechts und links von uns in 20 Metern Entfernung jeweils ein Dummy. Und dann drehen wir uns nochmal um und stehen an einer Hangkante.Es geht ziemlich steil vor uns runter und der Hang steigt nach ca. 100 (oder 120 Metern???) wieder leicht an, es liegt auch hier viel Totholz und der Weg dorthin ist hoch bewachsen. Auf einer Breite von vielleicht 50-60 Metern liegen nach 100-120 Metern in einem schmalen Streifen 12 Dummys. Die ersten vier, in direkter Linie vor uns, sind für die vier Hunde kein Problem. Alle anderen aber liegen deutlich weiter rechts, und dahin muß man seinen Hund, der ja meistens dazu neigt an der gleichen Stelle, an der er erfolgreich war, nochmal zu suchen, handlen. Cookie läßt sich davon überzeugen, dass im alten Suchengebiet für sie nichts mehr zu holen ist und als sie sich auf meine Handzeichen hin immer weiter nach rechts bewegt, lasse ich sie einfach laufen. Die drei englischen und der deutsche Richter wollen eine eigenständige Arbeit beim Mock Trial sehen und einen Hund, der seine Nase einsetzen kann.
All das kann der Keks inzwischen hervorragend, manchmal hapert es noch auf weiten Entfernungen mit der sofortigen Reaktion auf meine Pfiffe. Wir arbeiten aber hart daran, besonders seit ich einen neuen Pfeifenton habe:-)))
Zum Schluß gibt es noch ein Stechen zwischen zwei Hunden und dann ist das Mock Trial auch schon zuende. Viel länger hätten wir es in der Mittagshitze auch nicht mehr ausgehalten.
1. Platz Stonehunter Fox Tomic/ Stefan Grebe
2. Platz Emma/ Jos Pieters
3. Platz Never change Dacota (Cookie) & ich
4. Platz Hasty Mitch v. d. Rheurdter Kuhlen/ Elke Dattenberg- Seifert
Certificate of Merit
Connywarren Lena/ Bianca Willems-Hansch
Duckflight Benelli/ Cyra Hoffs
Herzlichen Dank an alle, die diesen gelungenen Tag vorbereitet und durchgeführt haben. Als Richter aus dem Mutterland des Field Trials waren eingeladen: Rupert Hill, Keith Sandercock, Roger Wade und aus Deutschland Wolfgang Vergiels.
Ich hoffe, sie hatten trotz der Hitze Freude daran, unseren Hunden beim arbeiten zuzusehen.
Auch die Starterliste war international besetzt. Nicht nur deutsche Hunde waren vertreten, auch aus den Niederlanden (Emma & Jos Pieters), aus Österreich und aus der Schweiz waren Hunde gemeldet.
Und ich? Habe an diesem Wochenende irgendwo 2kg Gewicht gelassen ;-)))
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3 Kommentare:
Super! Gratuliere Dir und dem Keks!
Liebe/r Anonym,
wer bist du?
Annette
Oh sorry, ich bin Ramona vom Paul-Rudel :)
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