Sonntag, 14. Oktober 2012

Coco's Geschichte

Ich erinnere mich noch genau an Christianes ersten Anruf, der mit den Worten begann: "Ist sie noch da?" Gerade eine gute Stunde vorher hatte ich im damals aktuellen Welpenblog des C-Wurfes das hier eingestellt: Coco
Das Telefongespräch verlief sehr angenehm, Christianes Schwester hatte aus diesem Wurf einen Rüden (Caruso) bekommen und den kleinen, kräftigen Kerl gleich bei der Familie vorgestellt. "Wir wollen nur einen Familienhund...." Damit beginnen so viele Retriever-Lebensläufe. Und es ging so weiter: Coco II
Christiane und Coco begannen mit Hundeschule und Dummytraining, aber Mantrailing war Coco's "eigentliches" Ding. Irgendwann schaltete sich auch Christianes Mann Christian dazu und die beiden  beschlossen, das grüne Abitur zu versuchen. Als das geschafft war, blieb zufälligerweise ein Viszla-Mix aus Ungarn bei den beiden hängen und mit dieser Hündin begann Christian die jagdliche Ausbildung.  Christiane war mit Coco immer dabei, schaute lange Zeit aber nur zu. Prüfungsphobie - das schaffen wir nie!!!!! Irgendwann versuchte sie sich mit Coco selber und siehe da, es klappte ganz gut. Und es wurde besser und besser.
Und heute haben Coco und Christiane beim Verein ungarischer Vorstehhunde (VuV) die Brauchbarkeit  (mit lebender Ente) bestanden. Dem Richter hatte ihr ruhiges, sicheres Arbeiten gefallen und so war Coco am Ende des Tages einer von 4 Hunden, die diese Prüfung bestanden haben. Fünf Hunde dürfen im nächsten Jahr wiederholen.




Und das Fazit der Geschichte: Manchmal muß man kleinere oder größere Umwege gehen und einfach mal was wagen.
Christian ist seit einem dreiviertel Jahr Begehungsscheininhaber in dem Revier, in dem ich jedes Jahr im Herbst eine BLP veranstalte. "Wir wollen nur einen Familienhund..."

Christiane, ich bin mindestens genauso stolz wie du auf deinen gelben Hund :-))))

Hier ist Christianes Prüfungsbericht:

Nun aber zur Prüfung.

Wir hatten mit der Wasserarbeit begonnen. In unserer Gruppe waren ausser uns 2 Viszla und ein kleiner Münsterländer. Die erste Aufgabe, holen der toten Ente mit Schuss aufs Wasser ( Prüfung der Schussfestigkeit ) war kein Problem für Coco. Ratz fatz war sie mit der Ente wieder am Ufer. Die nächste Aufgabe bestand darin eine tote Ente vom gegenüberliegenden Ufer zu holen. Eigentlich kein Problem für Coco, nur heute war es schwierig sie rüber zu lotsen. Da kam ich ganz schön ins schwitzen. Nun, es klappte. Bei der lebenden Ente war es ähnlich, letztendlich aber brachte sie mir die Ente lebend. Das beeindruckte, zumal ihre eine Gesichtshälfte durch einen Flügel fast komplett verdeckt war. Gut, hiess es vom Richter.

Die nächste Aufgabe Wildschleppe ( 300 m ) hat Coco sauber gearbeitet, wie Perlen an einer Schnur lief sie die Spur ab, kam so gut wie gar nicht ab und brachte mir zügig das Kaninchen. Genauso zuverlässig arbeitete sie die Entenschleppe ( 200 m ) ab. Ab da waren wir, wie der Richter so schön sagte der letzte Mohikaner. Sehr schade, denn die anderen 3 waren nicht minder gut vorbereitet und hatten sonst zuvor konstante und zuverlässige Arbeit gezeigt.

Nun stand die "Frei-Verloren-Suche" mit Schuss auf dem Plan. Dort wird geprüft wie weit der Hund sich vom Hundeführer löst, um Wild aufzustöbern, dabei werden in zeitlichen Abständen 2 Schüsse abgegeben. Von den Schüssen soll der Hund sich unbeeindruckt zeigen und weiter vom Hundeführer gelöst nach Wild suchen. Tja, Coco hat wohl gedacht was Frauchen bloss von ihr will, hatte sie doch bereits ein Kaninchen und eine Ente gebracht. So weit wie sonst entfernte sie sich heute nicht von mir.

Zum Schluss folgten die Gehorsamsfächer. Coco musste ca. 50 m ohne Leine neben mir bei Fuss gehen, abgelegt werden und ich musste hinter einen Knick, wo ich nicht sichtbar für sie 2 Schüsse nacheinander abgeben musste. Coco musste liegen bleiben, was sie auch tat. Den Rückweg musste sie ebenfalls unangeleint neben mir laufen. Sie tat das vorbildlich, eigentlich bin ich anderes von ihr gewohnt. Beim Standtreiben sass Coco zwar sehr aufmerksam, gespannt bis in ihre letzte Zehe, aber ruhig neben mir. Kein Laut war von ihr zu hören. Meine beiden Schüsse, die ich abgab beeindruckten sie in keiner Weise. Danach mussten wir die Leinenführigkeit beweisen, langsamen und schnellen Schrittes mit eingebauten Richtungswechseln und stehen bleiben. Coco war auch da absolut zuverlässig, das kenne ich auch anders. Zum Schluss war die Begehung des "Stangenwaldes" dran. Dabei soll der Hund dicht hinter dem Hundeführer an der Leine durch dichtes Gehölz laufen, so wie auf der Pirsch. Auch da liess mich Coco nicht allein. Es war schön sie so freudig bei der Arbeit zu erleben, ich fühlte mich tief zu ihr verbunden. Vielleicht hört sich das blöd an, aber es war ein einmaliges und schönes Gefühl.

Dann waren wir durch, wir hatten es geschafft. Der Richter ( DD-HF ) zeigte sich beeindruckt von Cocos ruhigem Arbeiten, der Leinenführigkeit und dem frei bei Fuss gehen.

Fazit des Tages, von 9 Hunden, die gemeldet waren haben 4 bestanden. Wobei erwähnt sei, 1 Hund wurde auf Grund der bestandenen HZP "nur noch" in den Gehorsamsfächer erfolgreich geprüft  und die BGS absolvierte eine erfolgreiche Nachsuche auf Schalenwild.

Coco weiss gar nicht was sie heute geleistet hat, sie schlummert zufrieden, wie immer, auf meiner Seite..., später leg ich mich dazu.



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